Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V.

Gruppenfoto 6. Volkstanz-Symposium zum Thema „Markenentwicklung“

 Am 6. Januar 2018 fand in der VHS Frankfurt am Main das 6. Volkstanz-Symposium zum Thema „Markenentwicklung“ mit interessanten Ergebnissen statt.

Aus allen Himmelsrichtungen kamen sie zusammen. Sie kamen aus Stuttgart, aus Berlin, aus Dresden, aus Göttingen und aus der Nähe von München, aus den Städten und Dörfern Hessens. Es waren die Verbands- und Vereinsvorsitzenden, die Tanzleiter, Tanzlehrer und Choreografen, die Organisatoren, Jung und Alt, Männer und Frauen, Vertreter des deutschen und des internationalen Volkstanzes und der Migranten, Vertreter der Stadt Frankfurt. Diese große Vielfalt an engagierter Frauen und Männer trafen sich um die Marke Volkstanz weiterzuentwickeln. Eingeladen hatten die Landesarbeitsgemeinschaft Tanz Hessen, die Hessische Landjugend und der Gastgeber Volkshochschule Frankfurt am Main. Am Dreikönigstag in der Krönungsstadt Frankfurt am Main, der Stadt des Handels, der Verkehrsknotenpunkt, die Stadt der Brunnen und Brücken und der internationalen Begegnung. Die Europäische Zentralbank nur wenige hundert Meter entfernt, greifbar nah.

Entdecker im Worldcafe

So unterschiedlich die Teilnehmer auch waren, so begierig waren sie gemeinsam den Schatz „Volkstanz“ neu zu entdecken. Mit dem Schwung der allseits bekannten Sternpolka begaben wir uns auf die erste Etappe unserer Reise. Wir spürten die Mosaiksteine auf, die Begriffe, die dem Volkstanz innewohnen. Mit der Methode „Worldcafe“ sammelten wir die Kernbegriffe des Volkstanzes. Fünf Tische und fünf Gastgeber luden ein zu Assoziationen. Auf einen Tisch lag der Begriff „erleben“, auf dem nächsten „gemeinsam“ und auf dem dritten „bewegt“. Der vierte Tisch hatte eine ganze Wortsammlung: berührt, verbindet, versöhnt, erfreut, begegnen, beglückt und überwindet. Und der letzte Tisch war für jede neue Besuchergruppe frei für neue Gedanken. Innerhalb einer halben Stunde hatten wir den großen Reichtum unseres Volkstanzes auf Papier gebracht.

Am schönsten im Fishbowl

Und schon saßen wir zum „Fishbowl“ zusammen. An der „Ideenquelle“ am „Begriffsrad“ saß ich als Moderator. Mit mir im Diskussionskreis drei besetzte Stammplätze und zwei Freiplätze. Die anderen Teilnehmer umgaben uns in einem zweiten Ring. Wer wollte, konnte auf einen Freiplatz in den Mittelkreis für eine Zeit wechseln. Und schon ging es los. Und die erste Frage ging an Reinhold Frank, Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Volkstanz (DGV). „Am schönsten ist es wenn es schön ist. Wann ist es beim Volkstanz am schönsten?“ „Wenn alles stimmt, alles stimmig ist, wenn man mittendrin ist“, „Wenn man alles andere vergisst und mit Begeisterung dabei ist“, „Wenn alles in Harmonie erscheint“, „Wie fühlt sich das an?“, „Was möchtest Du weitergeben?“, „Wie reagieren Menschen, wenn Du ihnen vom Volkstanz erzählst?“. Den Mensch im Blick, den ganzen Mensch mit allen Sinnen nachspürend – so kamen wir dem Kern des Volkstanzes einen weiteren Schritt näher.

Hochkarätiger Referent für Markenentwicklung

Angeregt durch lebhafte Diskussionen beim Mittagessen und dem fröhlichen sorbischen Tanz aus der Lausitz „Ženje tak rjenje njej było (Nie war es so schön)“, begrüßten wir unseren Gast. Eingeladen war Dr. Oliver Viest, Geschäftsführer der Social Profit Agentur em-faktor. Seit zwanzig Jahren in der Kommunikations- und Markenberatung. Mit uns sprach ein hochkarätiger Fachmann für Markenentwicklung für Nonprofit Organisationen.

Was ist eine Marke?

Was ist eine Marke? Eine (gute) Marke ist ein (positives) Vorurteil. Die Marke ist das, was Menschen über Dich sagen, wenn Du nicht dabei bist (die ungeschminkte Wahrheit). Die Werte bilden die Marke – nicht die Leistung. Wir bewerteten und sortierten unsere gesammelten Kernbegriffe. Es entstand eine Profilpyramide „Volkstanz“. Unten ist die Basis, die vertrauensstiftenden Aspekte: weltoffen, kulturübergreifend, integrierend, Frieden stiftend, überwindend, versöhnt, Respekt, Teilen vermehrt, trägt, integriert, Identität, Ästhetik und ähnliches. Dann haben wir die Mitte, das was den Volkstanz besonders macht und was ihn auszeichnet: begegnen, erleben, gemeinsam, verbindet, bewegt, berührt und einiges mehr. Und dann der zentrale Wert, der Kernbegriff, der Kernwert an der Spitze der Profilpyramide: „Lebenslust“. „Aus der Mitte entsteht ein Fluss“. Fast unscheinbar in unserem Ringen und Suchen nach der Kernbotschaft des Volkstanzes schoss plötzlich der Begriff „Lebenslust“ wie ein Geysir aus unserer Ideenquelle empor.

Volkstanz ist Lebenslust

Volkstanz ist Lebenslust – voller Ausgelassenheit, Begeisterung, Lebensfreude, Fröhlichkeit, Vergnügen und Heiterkeit. Ein kraftvoller Begriff, der uns lenkt und uns als zentraler Wert in der weiteren Markenentwicklung begleiten wird. Wenn Marke ein Versprechen ist, wie machen wir die Lebenslust erfahrbar und wie vermitteln wir sie. Wie verändern wir unsere Kommunikation, wenn wir von Volkstanz sprechen? Werden unsere Tanzfeste zu Festen der Lebenslust? Wird unsere Tanzanleitung uns zur Lust am Leben verleiten? Wird ein Tanzschritt zu einem Schritt Lebenslust? Werden unsere Auftritte Lebenslust versprühen? Wird uns die Lebenslust zum Leitbegriff? Nicht jeder ist für einen lauten Juchzer geboren, Mentalitäten sind verschieden und Lebenswege formen Menschen. Aber die Lust am Leben findet ihren je eigenen Ausdruck. Manchmal findet sich der Ausdruck neu, manchmal zaghaft, manchmal überschwänglich, manchmal erst wieder allmählich und dann so schön im Volkstanz wieder. Wenn wir zum Volkstanz laden, lasst uns die Lebenslust erwecken. Lasst uns die Marke um den Begriff „Lebenslust“ entwickeln, dass sie uns als Vorurteil und Versprechen vorausgeht. Und das die Lebenslust bleibt wenn wir den Raum verlassen.

Lebenslust, die weiterträgt

Danke für Deine Wegbegleitung, liebe Leserin, lieber Leser! Nicht alles konnte ich beschreiben, was wir auf dem Volkstanz-Symposium erarbeitet haben. Ich habe nicht berichtet über die Formulierung des Image, die Zielgruppen, was Menschen suchen und welchen Nutzen der Volkstanz bietet, als auch was ihnen erspart bleibt durch den Volkstanz. Die wertvolle Arbeit zur Markenentwicklung braucht Zeit zum Wachsen. Aber es ist eine Freude und Lust mit Freunden des deutschen und internationalen Volkstanzes und mit den vielfältigen Migrantengruppen, die ihre Tänze pflegen, daran weiterzuarbeiten. Denn der Volkstanz ist es wert! Viel Lebenslust beim Volkstanz!

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