Der Musikpädagoge, Sammler, Liedforscher und Komponist Ernst Klüsen (1909 bis 1988) hat große Verdienste um das deutsche Tanz- und Liedgut erworben.
Prof Dr. Ernst Klüsen wurde am 20. Februar 1909 in Düsseldorf geboren. Er wuchs bei der Großmutter in Krefeld auf. Seine Eltern und Großeltern waren professionelle Musiker. 1927 machte er sein Abitur und studierte Schulmusik, Musikwissenschaft und Germanistik an verschiedenen Universitäten im deutschen Sprachraum.
Angeregt durch die Jugendbewegung interessierte er sich für Volkslieder. Er kannte John Meier den Gründer des Deutschen Volksliedarchivs in Freiburg.
Seine Dissertation schrieb er zu dem Thema „Das Volkslied im niederrheinischen Dorf“ Studien zum Liedgut der Gemeinde Hinsbeck.
Er intensivierte seine Sammeltätigkeit und fand weitere Materialien zum Volkslied und verwandten Gebieten. Klüsen wurde Gründer und Leiter des „Niederrheinischen Volksliedarchivs“ in Viersen.
Schneller Aufstieg
Seit 1940 musste er den Wehrdienst leisten. Er kehrte 1946 aus der Gefangenschaft zurück wurde im gleichen Jahr Studienrat, sowie 1951 Oberstudienrat. 1953 wurde er zum Leiter des „Rheinischen Volksliedarchivs“ Bonn berufen. Die Pädagogische Hochschule Neuss berief ihn 1961 für das Lehrfach „Musikerziehung und Musikalische Volkskunde. 1962 wurde er außerordentlicher und 1968 ordentlicher Professor der Hochschule. Dekan der Abt. Neuss der Pädagogischen Hochschule Rheinland war er von 1970 bis 1972.
Klüsen erreichte 1963 einen Erlass zur Errichtung eines Institutes für „Musikalische Volkskunde“ an der Pädagogischen Hochschule Neuss. Nach der Zuordnung des Institutes zur Universität Köln wurden die zahlreichen Sammlungen sortiert und eingeordnet zum Beispiel die etwa 500 Tänze und Märsche der Bauernkapellen, die Klüsen untersuchte. Leider sind nur wenige Diplomarbeiten zum Tanz bekannt. Dies liegt sicher an der Ausrichtung des Institutes und des Gründers, der das Volkslied als seinen Lebensauftrag sah. In der vom Institut seit 1965 herausgegebenen Publikation „ad marginem“ wurden viele richtungsweisende Texte veröffentlicht.
Tanz kam etwas zu kurz
Klüsen wurde zum Vorsitzenden des Arbeitskreises „Volkslied und Schule“ im IFMC dem International Folk Music Council, deutsche Sektion gewählt.
Von 1975 bis 1977 war er Vorsitzender des lFMC-Nationalkomitee der Bundesrepublik Deutschland. Schon 1974 bis 1982 war er Vorsitzender der Kommission für Lied-, Musik- und Tanzforschung der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde (seit 2003 Kommission zur Erforschung musikalischer Volkskulturen).
Die auch durch seine Nachfolger die Heimstatt an der Universität Köln – in dem von ihm gegründeten Institut hat Er bekleidete viele regionale Ämter, zum Beispiel bei der Landesarbeitsgemeinschaft Musik in Nordrhein Westfalen.
Einige Ehrungen wurden ihm zuteil, auch durch Institutionen aus den Niederlanden.
Seit 1964 hat das Institut nun Bestand. Der Musikpädagoge, Sammler, Liedforscher und Komponist Ernst Klüsen hat große Verdienste erworben. Der Tanz kam etwas zu kurz. Immerhin hat er beim Bundesvolkstanztreffen in Aachen 1987 einen Studio-Vortrag zum Thema „Analogien Rheinischer Tänze“ gehalten. Er starb am 31. Juli 1988.
Zum 100. Geburtstag wurde an seinem Wohnort in Viersen gebührend gedacht. Das Institut soll in Kurze in „Europäische Musikethnologie“ umbenannt werden. Mit neuen Leuten und neuem Elan.