Ingrid Schmerler, die sich um den Volkstanz und die Musik dazu verdient gemacht hat und unter anderem auch viele Jahre Musikreferentin der DGV war, ist am 15. August 2020 im Alter von 82 Jahren friedlich eingeschlafen.
1963 bereiteten sich Rendsburger Pfadfinder auf das World-Scout-Jamboree in Griechenland vor. Und sie wollten dort auch griechische Lieder singen und griechische Tänze tanzen. So kamen sie mit der Ingrid Schmerler in Kontakt, die kurz zuvor im Nachbarort Schacht-Audorf eine Tanzgruppe gegründet hatte. Diese Tanzgruppe und etliche der tanzenden Pfadfinder bildeten dann die Keimzelle des Tanzkreises Rendsburg, der mit rund sechzig Jahren mittlerweile zu den ältesten in Schleswig-Holstein zählt. Ingrid Schmerler hat ihn in der Folge über fünfzig Jahre geleitet, und noch immer stehen die Tänze Südost-Europas im Mittelpunkt.
Musik und Tanz bestimmten ihr Leben
Musik und Tanz bestimmten Ingrids Leben. Seit dem Bundesvolkstanztreffen in Kiel 1992 hat sie zusammen mit Herbert Preisenhammer die Offenen Singen auf den Bundesvolkstanztreffen geleitet. Und sie war Gründungsmitglied der Musikgruppe „Sträkelstrakel“, die seit 1992 die Bundesvolkstanztreffen musikalisch begleitet. 1998 bereitete ein Virusinfekt in der Wirbelsäule all dem aber ein plötzliches Ende: Ingrid konnte ihre Arme und Beine nicht mehr richtig benutzen. Sie war behindert, und zwar so stark, dass sie auch ihren geliebten Lehrerberuf aufgeben musste.
„Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinaus gibt, geht nicht verloren.“ Albert Schweitzer
Mit großem Lebenswillen und Optimismus hat sie ihr neues Leben angenommen, als musikalische Betätigung blieben nun nur noch die Tanzleitung und das Singen. Die Krankheit machte aber nicht halt. Der Krücke folgten der Rollator und der Rollstuhl, und am Ende stand das Pflegeheim. Ihren achtzigsten Geburtstag konnte sie mit der Familie, „ihrem“ Tanzkreis und vielen alten Freuden feiern. Aber dann wurden Muskulatur und Atmung schwächer und am 15. August 2020 ist sie dann im Alter von 82 Jahren ruhig eingeschlafen.
„Anderen Menschen eine Freude machen“ war Motto ihres Lebens. Über Jahrzehnte hat sie mit dem Schulchor Einschulungen, Verabschiedungen, Weihnachtsfeiern gestaltet, sie hat offene Singen und unzählige Auftritte mit dem Tanzkreis durchgeführt und Seminare im In- und Ausland gegeben. Für den Nachruf haben wir deshalb den Spruch von Albert Schweitzer ausgewählt.