Am 23. Februar 2021 ist Andrea Pulmer (geboren am 26. Juni 1956) in Finnland nach kurzer schwerer Krankheit verstorben. In der Volkstanzszene war sie als versierte Musikerin und engagierte und erfahrene Tanzleiterin bestens bekannt und vernetzt.
Andrea ist mit dem Volkstanz aufgewachsen. Ihre Großeltern Emmi und Franz Pulmer waren Gründungsmitglieder des „Ring für Heimattanz“ (RfH) und sammelten auch Volkstänze. Ihr Vater leitete eine Weile den „Arbeitskreis“ im Ring für Heimattanz“. Sie selber fing schon im Kindesalter an regelmäßig bei ihrem Großvater zu tanzen, der auf den Übungsnachmittagen sein Bandoneon spielte. Dieses Instrument hat sie später von ihm geerbt und zu ihrem Lieblingsinstrument gemacht.
Durchgehend ab 1968 war sie Mitglied im Ring für Heimattanz. Mitte der 1980er Jahre gründete sie mit einigen Musikanten die Volkstanzmusik Neugraben, die zu vielen Anlässen und auch auf einigen größeren Tanzfesten spielte. Unter ihrer Leitung wurde die CD „Unser kleines Tanzfest“ eingespielt. Sie gründete und leitete im Ring für Heimattanz einen neuen Tanzkreis für Anfänger, der sich vor allem „aus Spaß an der Freude“ und nicht unbedingt für Auftritte zusammenfand. 1979 heiratete sie den Norweger Rune Pettersen und entdeckte wohl spätestens da ihre Vorliebe für skandinavische Volksmusik und Volkstänze. Folgerichtig gründete Andrea mit einigen Mitgliedern vom RfH einen Tanzkreis nur für skandinavische Tänze namens „Skandans“.
Andrea Pulmer leitete die Hamburger Tanz- und Musiktage in Eckernförde beziehungsweise Bad Fredeburg, die immer über Sylvester stattfanden und von 1996 bis 2000 war sie 1. Vorsitzende im Ring für Heimattanz. Der Liebe wegen zog sie 2004 nach Südfinnland in die Nähe von Helsinki, pflegte aber weiter intensive (nicht nur familiäre) Kontakte nach Deutschland und besuchte hier viele Volkstanzveranstaltungen und andere Tanzgruppen engagierte sich unter anderem auch als Leiterin von Tanzlehrgängen. Natürlich fand sie auch in Finnland wieder schnell rege Volkstanz- und Volksmusikkontakte und sorgte für einen lebhaften Austausch.
Besonders dankbar sind ihr vor allem die Hamburger Ringtänzerinnen und Tänzer, aber auch bei der Köpenicker Folkloretanzgruppe hat sie ihre deutlichen Spuren hinterlassen. Ihrem Engagement ist es zu danken, dass es zwischen der Köpenicker Gruppe und den Volkstänzern der Gruppe Ostnylands Brage, bei denen Andrea unter anderem Bandoneon spielte, viele gegenseitige Besuche und auch private Kontakte gab und gibt. Andrea begleitete die Köpenicker auch bei einigen Europeaden mit ihrem großen musikalischen Können und ihrer Erfahrung.
Sie hinterlässt eine große Lücke in der Volkstanzszene in Finnland und Deutschland und wird uns sehr fehlen.