Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V.

70 Jahre DGV 1953-2023

Die Deutsche Gesellschaft für Volkstanz (DGV) blickt im Jahr 2023 auf eine siebzigjährige Geschichte zurück. Hier ein kleiner Abriss.

 

Nachdem bereits 1927 ein Verband Deutscher Tanzkreise gegründet wurde, der allerdings durch zeitbedingte Gegebenheiten 1933 wieder aufgehört hatte zu bestehen, meinte man anfangs der 50er Jahre, wieder eine ähnliche Vereinigung ins Leben rufen zu wollen.“ (Zitat: 30 Jahre DGV)
Das geschah dann 1953 in Fürsteneck in Hessen. Gegründet wurde der Arbeitskreis „Tanz im Bundesgebiet (ATB)“ von namhaften Persönlichkeiten, die uns heute noch bekannt sind wie Anna Helms-Blasche, Ludwig Burkhardt, Hans Severin, Georg Götsch oder Hans von der Au. Alles Tanzleiter und Tanzleiterinnen mit Erfahrung im Volkstanz und mit den Tänzen der Jugendbewegung. Der ATB sollte sich um viele Tanzarten kümmern, so auch um Show Tanz, Modern Dance und Tanzrichtungen, die man nicht unbedingt dem Volkstanz zurechnen konnte. So wurde schon damals eine „Fachgruppe Volkstanz“ gebildet, die eigentliche Keimzelle der DGV. Der ATB ist heute der „Deutsche Bundesverband Tanz (DBT)“.

Volkstanz verändert und bereichert

Dabei geht es nicht nur um deutsche Volkstänze. Gerne wird der Kontakt mit den Nachbarländern gepflegt, im Norden mehr mit Skandinavien, England und Frankreich, im Süden mit der Schweiz und Österreich. Der Einfluss vom Ausland hat auch unseren Volkstanz verändert und bereichert. Die meisten Gruppen haben wohl Tänze aus anderen Ländern in ihrem Programm und tanzen sie mit Freude und mit deutschem Akzent.
Im Volkstanz spiegelt sich die Mentalität eines Volkes wider, in Deutschland sogar unterschiedlich in Nord- und Süddeutschland.
Die DGV ist inzwischen ein eigenständiger Bundesverband und der Dachverband der Volkstanzgruppen. Darum bemüht man sich seit Beginn. Sicher kann man auch Volkstanz machen, ohne in der DGV zu sein. Viele Gruppen sehen das so. Es reicht ihnen im Heimatverein oder im Sportverein zu sein. Besser ist es aber in einem Verband zu sein, der die Interessen der Volkstänzerinnen und Volkstänzer vertritt. Es ist leider nicht immer auf den ersten Blick ersichtlich, welche Vorteile damit verbunden sind. Schließlich dürfen alle an den Veranstaltungen teilnehmen. Für Nichtmitglieder sind sie nur etwas teurer, wie die Tanzleiterausbildung oder ein Bundesvolkstanztreffen. Doch das gibt es noch einiges mehr. Erhebt sich die Frage:
Was tut die DGV eigentlich, beziehungsweise hat sie in den siebzig Jahren getan.

  • Es gab 17 Bundesvolkstanztreffen in verschieden Städten der Republik
  • seit 1988 regelmäßige Durchführung der Tanzleiterausbildung
  • Arbeitskreise zum Aufarbeiten alter Tänze, Jugendtänze und zur Entstehung neuer Tänze

Neue Volkstänze entstehen nicht durch berufsmäßige Choreographen, eher durch erfahrene Tanzleiter. Diese kommen aus anderen Berufen (Lehrer und Erzieher sind häufig dabei), aber auch aus ganz artfremden Berufen. Alle verbindet das Interesse am Volkstanz. Ob die Tänze in den Gruppen angenommen werden, hängt heute von unterschiedlichen Faktoren ab. Sie dürfen nicht zu schwierig sein, so dass man schnell mitmachen kann. Aber auch nicht zu einfach, dann werden sie langweilig.
Wir haben Sektionen in den USA, Sibirien, Kasachstan und Brasilen.
Es gibt Seminare und Tanzreisen in den GUS-Staaten und Kasachstan, USA, Brasilien und Syrien (in der Regel nur für Mitglieder). Das geschieht meistens auf Einladung der Partnerorganisationen der Länder. Die Reisegruppen wurden dann möglichst aus verschiedenen Regionen Deutschlands zusammengestellt, um den Gastgebern die unterschiedlichen Tanzrichtungen und Trachten darzustellen. Für die Seminare im Ausland stehen erfahrene Tanzleiter und Tanzleiterinnen der DGV aus allen Regionen Deutschlands zur Verfügung.

  • theoretische Arbeit in Symposien und Förderkongressen
  • Referenten für die verschiedenen Fachgebiete stehen zur Verfügung

Gemeinsames Tanzen im Mittelpunkt

Nach vierzig Jahren Tanzentwicklung in zwei getrennten deutschen Staaten gab es 1990 ein erstes deutsch-deutsches Treffen der Tänzerinnen und Tänzer in Bad Saarow-Pieskow bei Berlin. Die Unterschiede waren gravierend und bis heute noch erkennbar. Trotzdem wollte die DGV möglichst schnell Kontakte knüpfen und in den neuen Bundesländern ein Bundesvolkstanztreffen durchführen. Das gelang aber erst 1997 in Erfurt/Thüringen, denn die Vorbereitung eines solchen Treffens erfordert immer mehrere Jahre. Nach wie vor liegt der Tanzschwerpunkt der DGV beim gemeinsamen Tanzen, nicht bei den Vorführungen. Sicher bringen unsere Gruppen auch Darbietungen bei verschiedenen Anlässen, aber oft wird hinterher auch gemeinsam getanzt. Der Bühnentanz ist nicht das Hauptanliegen.
Im Jahr 2015 wurde die „Volkstanzbewegung in ihrer regionalen Ausprägung“ in die deutsche Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Die Mitgliedsgruppen der DGV dürfen mit dieser Auszeichnung werben, aber nur diese.
Jährlich nehmen wir an der Europeade teil, dem Treffen der Volkstanz- und Volksmusikgruppen aus ganz Europa. Jedes Jahr in einem anderen Land Europas. Unsere Gruppen vertreten Deutschland mit unseren charakteristischen Tänzen aus Nord- und Süddeutschland. In diesem Jahr sehen wir uns alle in Gotha in Thüringen.
Siebzig Jahre sind eine lange Zeit und es ist viel passiert. Lasst uns in diesem Sinne für den Volkstanz weiterwirken.

Alle aktuellen Beiträge

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Bei Fragen, Anregungen oder Interesse an einer Mitgliedschaft in der DGV benutzen Sie bitte unser Kontaktformular.
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Wenn gewünscht, werden wir Ihnen weiteres Informationsmaterial zusenden.

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  • Interessiert du dich für den Volkstanz?
  • Möchtest du, dass dieses wertvolle immaterielle Kulturgut erhalten bleibt und an spätere Generationen weitergegeben werden kann?
  • Möchtest du, dass Volkstanz lebt, begeistert und mitreißt?
  • Möchtest du dich auch überregional mit diesen Aufgaben befassen?

Wenn du nur zwei dieser Fragen mit „Ja“ beantworten kannst, solltest du dich mit uns in Verbindung setzen. Für den Vorstand der DGV suchen wir Gleichgesinnte. Bitte melde dich beim DGV-Vorsitzenden Reinhold Frank
Tel. 07 11 - 68 19 17,
E-Mail: r.frank@volkstanz.de
oder bei einem andern Vorstandsmitglied.

Immaterielles Kulturerbe – Wissen. Können. Weitergeben.Die „Volkstanzbewegung in ihren regionalen Ausprägungen in Deutschland“ ist eingetragen im bundesweiten Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes in Deutschland.