Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V.

Heuberger und Oberabtänze sind taktwechselnde Tänze, auch Zwiefache genannt.
Hier mehr zur Geschichte der Tänze im zweiten Teil.

Zwiefache mit Singtext unterlegt

Es ist ganz auffällig, dass nahezu alle, in alten Sammlungen vorhandene Zwiefache, in Baden und Württemberg, mit Singtexten unterlegt sind. Wenn man heute die Texte so interpretiert, dass sie dazu beigefügt wurden, um den entsprechenden Tanz leichter tanzen zu können, so ist bei näherer Betrachtung manches besondere Vorkommnis im damaligen Leben zu erkennen.

„Leider ist es bis jetzt, trotz intensiver Suche, nicht gelungen, einen dieser Tonträger noch zu finden.“

1967 hat Hermann Jülg seine aufgezeichneten und gesammelten Volkstänze aus dem Schwarzwald [17] herausgebracht. Holderbeerle und Hausmecherle sind zwei Heuberger, die unter den insgesamt zehn Volkstänzen zu finden sind. Diesen Zwiefachen sind aber keine Texte unterlegt oder beigefügt. Während beim Holderbeerle zu erkennen ist, dass der Zwiefache sofort mit Takt eins beginnt, hat der Hausmecherle 16 Takte Walzer voraus (Takt 1 - 8 mit Wiederholung) und erst im zweiten Tanzteil dann den taktwechselnden Rhythmus. Auf Seite 16/17 sind die Noten zu „G’scheckerte Schimmel“ im 3/4-Takt gedruckt. Jedoch stellt man bei genauerer Betrachtung fest, dass es sich hier auch um einen Zwiefachen handelt. Zu diesem Tanz wird auf der inneren Seite des vorderen Umschlags ein Singtext angegeben. „Was fang i mit min g’scheckerten Schimmel jetzt an? Kein Heu in der Scheuer, der Hafer zu teuer – was fang i nur mit dem G’scheckerten noch an?“ Jülg beschreibt auf derselben Seite, dass er die Heuberger in der „Wirtschaft (heute Gasthaus) zum Deutschen Jäger“ in Hornberg-Reichenbach (1958/59) aufzeichnen konnte.

Seitenbeispiel aus der Sammlung von Walter Kern
Seitenbeispiel aus der Sammlung von Walter Kern

Unter dem Titel „Die Schwarzwälder Zwiefachen“ geht Victor Junk in seinem Buch „Die Taktwechselnden Volkstänze“ in 14 Seiten auf die bis dahin bekannten Zwiefachen aus dem Schwarzwald ein. Dabei vergleicht Junk Zwiefache die von Elzau, Kern, Zoder und Künzig aufgezeichnet und veröffentlicht wurden. Die Tänze werden dabei auf ihre verwandtschaftlichen Beziehungen zueinander und zu bayrischen Zwiefachen untersucht. Man entdeckt in dieser Abhandlung auch noch den Hinweis auf Künzigs Schallplattenaufnahmen die 1935 mit dem Titel, nach einem Zwiefachen, die Nummer zwei, gleichen Namens benannt, „Ei, mach mer de Danz“ [18] erschienen.
Leider ist es bis jetzt, trotz intensiver Suche, nicht gelungen, einen dieser Tonträger noch zu finden.

G'schecketer Schimmel nach Hermann Jülg
G'schecketer Schimmel nach Hermann Jülg
Zwiefacher aus der Sammlung Johannes Künzig
Zwiefacher aus der Sammlung Johannes Künzig

In seiner Abhandlung „Vom badischen Volkstanz“ im Jahr 1931, erwähnt Johannes Künzig über die Heuberger Folgendes: „In Oberprechtal, wo wir acht solche Tänze (taktwechselnde Tänze) phonographisch aufgenommen haben, heißt man sie die Heuberger.” [19]

Hippe noch heute getragen

Es ist nicht bekannt, wann die „Hirtenweisen vom Schwarzwald“ von Hans von der Elzau veröffentlicht wurden. Nach den Unterlagen der Universitätsbibliothek Freiburg wurde das Heft von Anton Hodapp verfasst und etwa 1900 gedruckt und veröffentlicht. Die letzten fünf Tänze (Nr. 96 - 100) werden dort als Heuberger bezeichnet und sind Zwiefache. Im Vorwort bezeichnet Hans von der Elzau diese Tänze als Hippentänze, die in der Gegend von Triberg und St. Georgen getanzt werden. (Hippe ist die Bezeichnung des Rockes der Frauen, in dieser Gegend). Die Hippe ist mindestens seit Mitte des 18. Jahrhunderts bekannt und wird von den Trachtenträgerinnen in den beiden Orten noch heute getragen.

Hirtenweisen aus den Schwarzwald von Hans von der Elzau, mit zwei von seinen fünf Heubergern und dem Hinweis zu den Tänzen
Hirtenweisen aus den Schwarzwald von Hans von der Elzau, mit zwei von seinen fünf Heubergern und dem Hinweis zu den Tänzen

In „Einbacher Tänze“ [20] sind zwei Heuberger abgedruckt. Diese werden als „Einfacher Heuberger“ und „Doppelter Heuberger“ bezeichnet. Geht man von dem weiter oben bereits erwähnten Schema der Heuberger aus, so passt der Doppelte Heuberger in die angeführte Form, während es für den „Einfachen“ nicht so ohne weiteres erkennbar ist. Zweifellos sind es aber zwei traditionelle Zwiefache.

Wie es zu dem Namen „Heuberger“ gekommen ist, ist nirgendwo erklärt. Im Tanz Lexikon ist zu lesen: „Heuberger werden die zwiefachen Volkstänze aus der Gegend um Baden-Baden [21] genannt. Man unterscheidet in einfache, doppelte und vierfache Heuberger, nach der Anzahl der Drehertakte, die in die Walzerpartien eingeschoben sind“. Woher der Name „Heuberger“ selbst kommt, wird dabei nicht erwähnt.

Woher kommt der Name?

Eine nicht bestätigte Quelle besagt, dass die Tänze von den beiden in Württemberg liegenden Erhebungen, kleiner und großer Heuberg nach Baden gekommen sein sollen. Da die Entfernung großer und kleiner Heuberg nach Baden-Baden doch relativ groß ist, etwa 130 Straßenkilometer und der Schwarzwald außerdem noch dazwischen liegen, ist der Hinweis, dass die Heuberger aus der Gegend um Baden-Baden stammten, ziemlich unglaubwürdig. Victor Junk (Wien) gibt eine nicht bestätigte Deutung des Wortes „Heuberger“ in seinem „Lied vom Prinzen Eugen“ [22] mit dem Hinweis, dass sich die Tänze mit dem Namen „Heuberger“ auf den östlichen vom Schwarzwald liegenden Heuberg beziehen. Er geht aber auch davon aus, dass die Tänze eigentlich noch weiter aus dem Osten kommen, nämlich aus Bayern. Junk scheint nicht zu wissen, dass sowohl der Kleine, wie auch der Große Heuberg östlich vom Schwarzwald liegen. Ob Schwarzwälderuhrenhersteller und Harmonikamacher, die nach Bayern, Österreich, Preußen und in die Schweiz reisten oder ob es andere Handwerker waren, die sich im Sommer im Ausland verdingten und die Melodien und Taktsys-teme dann bei ihrer Rückkehr mitbrachten, ist nicht bewiesen. Über die große Reisetätigkeit der Bewohner des auf dem Großen Heuberg liegenden Teils des Oberamtsbezirks Spaichingen, berichtet die Oberamtsbeschreibung von 1876 [23]. Diese Hinweise sind aber kein Beweis für die Namensgebung der Tanzform „Heuberger“. Auf die Tanzform „Heuberger“ ist bei Anton Birlinger „Volksthümliches aus Schwaben“ [24], zweiter Band, 1862, eine Information abgedruckt. Auf Seite 291, Nr. 288 schreibt der Verfasser: „Ein alter Tanz war der Heuberger, zu welchem man den Vers sang: ‚s taget über’s Shweizerland ini, Und ‚s sizet sieben Schweizer am Rhein, Und a bukligs Mädle derbei, Und se tanzet, wie ob er auselig sei.“

Ob letztendlich der Tanzname „Heuberger“ vom kleinen Heuberg ausgeht, könnte man annehmen, ist aber so nicht bestätigt. Im selben Buch von Birlinger wird über den Beginn und Ablauf der Heuernte unter dem Titel „Die Heubergheuet [25] folgendes berichtet: „…Es durfte keine Gemeinde vor der andern auf den Heuberg, um die Heuernte zu halten, sondern der Vogt von Geißlingen bestimmte einen Tag, an welchem alle Wiesenbesitzer auf den Heuberg aus allen Gemeinden (Geißlingen (heute; Geislingen im Zollernalbkreis), Dormettigen, Dautmergen, Isingen, Binsdorf und Erlaheim) Ernte halten mussten. Es wurde Morgens gemäht, und Mittags rückten die Musikanten aller Gemeinden mit Jung und Alt an, um den „Heubergheuet“ festlich zu begehen. Es waren Tausende aus all den genannten Gemeinden versammelt, um sich einer unbegrenzten Freude und Lust hinzugeben. Auf den Wiesen wurde bis spät in die Nacht getanzt. Über den Tanzplatz führte eine Römerstraße …“ Aus dieser Festbeschreibung könnte sich durchaus der Tanzname „Heuberger“ ableiten lassen, das heißt, dass dort zum Tanz die Tanzmelodien taktwechselnder Tänze gespielt wurden und sich vom kleinen Heuberg aus verbreiteten. Einen gesicherten Hinweis dazu gibt es leider nicht. In verschiedenen Ausgaben „Heimatkundliche Blätter Kreis Balingen“ heute „Heimatkundliche Blätter Zollernalb“ wird mehrfach über eine solche Heuernte auf dem kleinen Heuberg berichtet. Aber auch aus den Inhalten dieser Berichte ist nicht abzuleiten, dass der Tanzname „Heuberger“ auf diese Veranstaltung zurückzuführen ist. Das Fest in Zusammenhang mit einer Heuernte auf dem „Kleinen Heuberg“ ist schon seit längerer Zeit abgegangen.

Ursprüngliches Tanzverbot

Volkstanzforscher und Experten sehen in den Oberabtänzen aus dem Schwarzwald im Wesentlichen taktwechselnde Tänze, das heißt Zwiefache aus dem Schwarzwald und vom Heuberg(?). Nach den neuen Erkenntnissen aus dem DVA im ZPKM, dass nicht nur Zwiefache, sondern auch Mazurka, Polka und andere Tänze als Oberabtänze zu verstehen sind, muss wohl diese Meinung revidiert werden. Es handelt sich dabei hauptsächlich um all diejenigen Tänze, die nach einem ursprünglichen Tanzverbot, von den evangelischen Pfarrern um 1663(?) und nach Eingabe an eine höhere Regierungsstelle wieder im Gebiet des damaligen Oberamtes Hornberg (mit Schwerpunkt in den Orten Tennenbronn, Krummenschiltach, Mönchweiler), getanzt werden durften. Eine Interpretation zum Thema „Oberabtänze“ ist in dem Buch von Matthias Kopp [26] enthalten. Kopp wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Langenschiltach geboren. Obwohl er in Karlsruhe lebte, hatte er sicher gute Kontakte zu seinem Geburtsort. Deshalb war es für ihn nicht schwer sich mit der Geschichte von Langenschiltach und den Texten zu den Oberabtänzen zu befassen. In seinem Buch sind im Anhang [27] Texte zu 17 Oberabtänzen abgedruckt. Die Titel sind die folgenden: Theresele heiasa – Theresele hopasa, Was machet denn mei gscheckete Schimmel?, Der Schneidertanz, Der Schnittertanz, Der Schreinertanz, Das verlauste Schätzle, Der Wirt vom helgen Bronn, Es goht en Bur in Garte, Polka, Der Schuemächerles Bua, Der Jungfernwalzer, Masurka, Die Holderbeerle, Der Schnieder mit der Schär. Das feine Mütterle, Wo wird mei Schätzel sei. Kopp schreibt noch, dass es weitere dreißig Tänze gibt, die bei ihm zu haben seien. Leider konnte bis heute niemand gefunden werden, der diese Tänze noch hat. Kopp starb 1951 in Karlsruhe – Beiertheim, wo er einen Malerbetrieb hatte.

Begeisterung für Zwiefache

Nachdem Wolfgang Martin die Tänze aus dem Schwarzwald bekannt machte, kann man durchaus sagen, dass seit jener Zeit nicht nur Schwarzwälder Zwiefache getanzt werden, sondern auch eine Reihe bayrischer. Weitere Lehrgänge und Seminare folgten, bei denen auch von anderen Lehrenden taktwechselnde Volkstänze gezeigt und gelehrt wurden. Ein Höhepunkt der Begeisterung für Zwiefache aus dieser Zeit war vermutlich eine Volkstanzveranstaltung des Stuttgarter Spielkreises zu dessen 25-jährigem Bestehen im Jahr 1972 mit den Dellnhauser Musikanten, die ganz sicher zu den besten Interpreten der Zwiefachentänze gehören.

Wenn weiter oben von einem Gebiet mit Zwiefachen im Osten von Baden-Württemberg die Rede ist, so soll nicht unerwähnt bleiben, dass Victor Junk in seinem Buch „Taktwechselnde Tänze“ zwei Lieder in taktwechselnder Art erwähnt, die aus Lothringen stammen. Louis Pinck hat in seiner Sammlung „Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder“ [28] im Band III unter der Nr. 30 und 46 Lieder in taktwechselnder Form veröffentlicht. Das Napoleonlied (Nr. 30) wurde einmal auf fliegenden Blättern verteilt und ist demnach älter als die Aufzeichnungen von Zwiefachen in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts. ‚Den Ackermann soll man loben’ hat Pinck 1929 von einer damals 91-jährigen Frau vorgesungen bekommen. Beide Lieder als Tanzmelodien betrachtet könnten als „einfache“ Zwiefache bezeichnet werden. Wolfgang Martin hat den oben genannten Band III von Louis Pink durchgesehen und weitere Lieder in taktwechselnder Form gefunden. Dabei ergaben sich erhebliche Zweifel, ob die taktwechselnde Lieder, allein dem Text entsprechend, überhaupt Tanzlieder sind. Dabei ist bekannt, dass das Lied „Den Ackermann soll man loben“ früher nur dann bei Herrschaftswechsel in der Landwirtschaft gesungen wurde, wenn die Mägde und Knechte mit dem früheren Arbeitgeber nicht zufrieden waren. Ob diese Melodie auch als Tanzmelodie verwendet wurde, ist nicht bekannt.

Musik wurde geglättet

Zwiefache haben sich oftmals von Musiker zu Musiker ohne Weitergabe von Tanznoten verbreitet. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts stand man in Baden und Württemberg taktwechselnden Tänzen und Liedern sehr skeptisch gegenüber. Man hat sie einfach geglättet, weil sie dann einfacher zu singen und zu spielen wären. Ein besonders treffendes Beispiel ist wohl der Obendrauf „Bin i net a Pürstle auf der Welt“, aus der Umgebung von Stuttgart. Diesem vermutlich ältesten gedruckten schwäbischen Zwiefachen hat Friedrich Silcher alle Pausen entfernt und somit ist der eigentliche Taktwechsel verschwunden. (Siehe weiter oben). Die derzeitige Liedform hat sich bei den Schwaben so eingeprägt, dass es heute äußerst schwierig ist, diesen Tanz in seiner ursprünglichen Phrasierung gespielt, als Zwiefachen, zu tanzen. Dass Silcher taktwechselnde Melodien bearbeitet hat, wird auch in „Das Lied vom Prinzen Eugen – eine bayrische Schöpfung“ [29] erwähnt. Es ist jedoch nicht bewiesen, dass durch weitere Melodiebearbeitungen von Friedrich Silcher, eine Anzahl Zwiefacher in Württemberg verschwunden sind.

Bedauerlicherweise muss am Schluss hier nochmals erwähnt werden, dass eine Sammlung von Heuberger Tänzen von Prof. Künzig, die auch von Raimund Zoder, Österreich, erwähnt wird, trotz intensiver Nachforschung nicht auffindbar ist.

In direktem oder indirektem Zusammenhang zu obiger Abhandlung stehen die nachfolgend aufgeführten Veröffentlichungen.

Weitere Infoquellen

  • Wöchentliche Nachrichten für Freunde der Geschichte, Kunst und Gelehrtheit des Mittelalters. Herausgegeben von Dr. Johann Gustav Büsching, Breslau 1816, bei Wilibald August Holäufer, Weinmonat, Seite 217 und 218. Signatur: Fk 29-2, 1816, UB Tübingen. Tanzlied aus der Gegend um Stutgard, „Bin i net a Pürstle auf der Welt“.
  • Volk musiziert, Heft 4, Lieder und Tänze aus Franken, Zwiefacher Nr. VII und Nr. IX. Leider wurden für beide Tänze keine näheren Angaben gemacht.
  • Volk Musiziert, Heft 17, Schwäbische Tanzweisen, Nr. 12. Seite 14 Zwiefacher. Das ist eine Zusammenfassung von zwei Zwiefachen die aus der Gegend um Möttingen im Ries stammen und damit nicht zu Württemberg gehören.
  • Hirtenweisen vom Schwarzwald, Hans von der Elzau, Kommiss-Verlag v. L: Schönberger in Triberg, ca. 1900. 1994 Reprint bei Walter Kögler, Stuttgart.
  • Das deutsche Volkslied, Jg. 32, 1930, Heft 5, Seite 71 ff, Raimund Zoder, Schwarzwälder Volkstänze (Manschester, Hobl mir d‘ Spo).
  • Deutsche Volkstänze, Heft 19/20, 1960, York, Richard Hinz und Karl Horak, Bärenreiter Kassel Basel London New York, Seite 24/25. Auf diesen Seiten sind unter der zusammenfassenden Überschrift „Schweinauer“ die Zwiefachen „Das Ringlein“, „Beim Streerecha“ und „Nidala“ veröffentlicht. Als Gewährsperson wird ein Kapellmeister aus Lierheim bei Möttingen im Ries genannt. Auch in Volkstänze aus Schwaben 1. Teil ebenso nicht zu Württemberg gehörend.
  • Heuberger Tänze, Walter Kern, Potsdam 1930. Nicht veröffentlicht. Besitzrechte derzeit unklar. Die taktwechselnden Tänze wurden von Walter Kern in Schonach bei Triberg aufgezeichnet. Gewährsperson der damals 80-jährige Lehrer Hodapp. Die mir vorliegende Sammlung enthält 13 Heuberger Tänze mit Noten und Singtext. Die Darstellung sieht aber so aus, dass die Sammlung viel später in Maschinenschrift geschrieben wurde. Vielleicht ist da auch der im Tanz 13 erscheinende Fehler im 4. letzten Takt entstanden.
  • Taktwechselnde Volkstänze im schwäbischen Ries, Hermann Regner, unveröffentlichte Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades an der Ludwig-Maximilian-Universität München, 1956. Enthält auf Seite 66 ff. 14 Melodien zu Zwiefachen aus dem schwäbischen Ries und auf Seite 84 ff. die dazugehörigen Singtexte. Da in dieser Dissertation das erfasste Gebiet im schwäbischen Ries genau benannt wird, sind diese Tänze auch nicht als zu Württemberg gehörend zu zählen.
  • Geschichte der Ortschaften des ehemaligen Oberamtes Hornberg, Matthias Kopp. Druck und Verlag Leo Wetzel, 1939, Karlsruhe. Auf den Seiten 153 - 155 sind leider ohne Noten diverse Texte zu Oberabtänzen abgedruckt.
  • Volkstänze aus dem Schwarzwald, Manuskript der Arbeitsgemeinschaft der Sing-, Tanz- und Spielkreise in Baden-Württemberg e.V. Jahrgang unbekannt, etwa Mitte der fünfziger bis Mitte der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts.
  • Eibacher Tänze, Ramsteiner, Anton und Claudia, Eigenverlag Hausach, 1982, enthält 2 Tänze Heuberger.
  • Volkstänze aus dem Schwarzwald, gesammelt und aufgezeichnet von Hermann Jülg, Musikverlag Josef Preissler, München, 1967.
  • Deutscher Liederhort, Auswahl der vorzüglicheren deutschen Volkslieder, Ludwig Erk, Leipzig, Druck und Verlag von Breitkopf und Härtel, 1893.
  • Die deutschen Volkslieder mit ihren Singweisen, Ludwig Erk und Wilhelm Irmer, Berlin 1839, Plahn’sche Buchhandlung.
  • Mein Heimatland, 18. Jahrgang, Heft 3/4, 1931, Herausgeber: Hermann Eris Busse, Freiburg im Breisgau.
  • Der Zupfgeigenhansl, B. Schott’s Söhne/Mainz, mit Genehmigung des Verlages Friedrich Hofmeister, Frankfurt/Main, Edition Schott 4055.
  • Beschreibung des Oberamts Spaichingen, herausgegeben von dem königlichen statistisch-topographischen Bureau, Stuttgart, K. Lindemann, 1876,
  • Volksthümliches aus Schwaben, zweiter Band, Sitten und Gebräuche, gesammelt und herausgegeben von Dr. Anton Birlinger, Freiburg im Breisgau, Herder’sche Verlagshandlung, 1862.

Gesammelte Zwiefache

Es gibt natürlich weitere kompetente Literatur zum Thema Zwiefach/Zwiefache. Leider beinhaltet nur das Buch „Die taktwechselnden Volkstänze“ [30] von Victor Junk einen Abschnitt über Zwiefache im Schwarzwald. 1941 hat Kurt Huber einen Bericht mit dem Titel „Was ist ein Zwiefacher? die Struktur und Herkunft der bayrischen Zwiefachen“ beschrieben [31]. Von Felix Hoerburger wurde 1956 ein Buch mit dem Titel „Die Zwiefachen. Gestaltung und Umgestaltung der Tanzmelodien im nördlichen Altbayern“ [32] veröffentlicht. 112 Zwiefache werden genauestens behandelt. Beschreibungen, Noten und Herkunftsgegenden werden dort genannt. Jedoch ist kein Zwiefacher aus Baden-Württemberg enthalten. Hoerburger bewahrte auch die als ursprünglich verloren geglaubte Zwiefachensammlung aus dem Schwarzwald von Walter Kern in seiner Gesamtsammlung auf. Zum 70. Geburtstag von Felix Hoerburger ist 1986 unter dem Titel „Volksmusikforschung“ ein Buch erschienen, das auch zwei Aufsätze zum Thema Zwiefache enthält: „Die Erforschung der Zwiefachen als methodisches Beispiel“, gehalten als Vortrag 1957 in Stuttgart, jedoch ohne Hinweis auf einen Zwiefachen in Baden-Württemberg, und „Einiges über die Zwiefachen in Bayern“ [33]. Außerdem enthält das Buch eine Reihe weiterer Literaturhinweise zum Thema Zwiefache, die jedoch alle ohne Hinweise auf entsprechende baden-württembergische Tänze sind.


Quellen

  1. Jülg, Hermann: Volkstänze aus dem Schwarzwald. Musikverlag Josef Preissler München, 1967, Seite 9 und 12,
  2. Junk, Viktor: Die taktwechselnden Volkstänze. Kistner & Ci.F.W. Siegel, Leipzig, 1938, Seite 132,
  3. Künzig, Johannes: Vom Volkstanz in Baden. Mein Heimatland, 18. Jahrgang, Heft 3/4, 1931, hier die Seite 73,
  4. Ramsteiner, Anton und Claudia. Eigenverlag Hausach, 1982,
  5. Schneider, Otto: Tanzlexikon. Schott, Mainz. London. New York. Tokyo, 1985, Seite 225. Das Tanzlexikon ist in Volkstanzkreisen nicht ganz unumstritten,
  6. Junk, Victor: Das Lied vom Prinzen Eugen, eine bayrische Schöpfung. Ein Beitrag zur Geschichte des süd- deutschen Volkstanzes. In Akademie zur wissenschaftlichen Erforschung und zur Pflege des Deutschtums, Deutsche Akademie, Jahrgang 1934, Seite 317/318,
  7. Beschreibung des Oberamts Spaichingen, Stuttgart, K. Lindemann, 1876, Seite 101 und 143,
  8. Birlinger, Dr. Anton, Herausgeber: Volksthümliches aus Schwaben. Zweiter Band, Freiburg im Breisgau, Herder’sche Verlagshandlung, 1862, Seite 291, enthalten in der Nummer 288,
  9. Wie Fußnote 23, Seite 425 Nummer 380,
  10. Kopp, Matthias: Geschichte der Ortschaften des ehemaligen Oberamtes Hornberg, Verlag Leo Wetzel, Karlsruhe 1939,
  11. Wie oben, Seite 153 bis 155,
  12. Pinck, Louis: Verklingende Weisen, Lothringer Volkslieder, Band III, Nr. 30 und 46, Saarbrücker Druckerei- und Verlag-AG 1933,
  13. Wie Fußnote 22, Seite 297,
  14. Junk, Victor: Die Taktwechselnden Volkstänze. Deutsches oder tschechisches Kulturgut. Fr. Kistner & C.F.W. Siegel in Leipzig, 1938, Seite XIII,
  15. Huber, Kurt: Volkslied und Volkstanz, Buch-Kunstverlag Ettal, 1959, Seite 31 ff,
  16. Hoerburger, Felix: Die Zwiefachen. Gestaltung und Umgestaltung der Tanzmelodien im nördlichen Altbayern, Akademischer Verlag Berlin, 1956,
  17. Hoerburger, Felix: Volksmusikforschung. Herausgeber Eichiner, Laaberverlag, Laaber, 1986, S. 17 und S. 28.

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