Deutsche Gesellschaft für Volkstanz e.V.

Die Reinickendorfer Volkstänzer bei einem ihrer zahlreichen Auftritte, hier im Britzer Garten beim Tanz in den Mai

Der Volkstanzkreis Reinickendorf feiert in diesem Jahr sein siebzigjähriges Jubiläum. Eine gute Gelegenheit auf diese lange Zeit Rückblick zu halten.

Man schreibt das Jahr 1950 als an der Georg-Herwegh-Oberschule Berlin-Hermsdorf der Arbeitskreis Volkstanz ins Leben gerufen wurde. Schon nach kürzester Zeit stand der damals 18-jährige Volkhard Jähnert, selbst noch Schüler, der unglaublichen Zahl von einhundert Tanzinteressierten gegenüber. Ein halbes Jahr später ging aus diesen Anfängen der eigentliche Tanzkreis hervor, der als Volkstanzkreis Reinickendorf über die regionalen Grenzen hinaus Bekanntheit erlangen sollte. Der Kinderkreis zählte einhundert und der Jugendkreis achtzig Mitglieder. Aus der Gruppe der Jugendlichen wurde später der Tanzkreis für Erwachsene, der noch heute in Berlin-Reinickendorf aktiv ist. Über viele Jahre bildeten der Kinderkreis, der Jugendkreis und der Tanzkreis die Gesamtheit des Gruppenlebens.

 

Tanzlehrgänge, Volkstanzfeste, Gruppenfahrten sowie Tanzbegegnungen im In- und Ausland sind die Höhepunkte, auf die noch heute gern zurückgeblickt wird. Auf den Reisen nach Dänemark und Schweden entstanden Freundschaften und Kontakte, die bis heute anhalten.

Eine große Tradition

Mit Hartnäckigkeit verfolgte Volkhard Jähnert, der durch seinen Vater Eberhard schon in jungen Jahren seine Vorliebe für den Volkstanz entwickelte, seinen Traum, in Berlin ein Volkstanztreffen zu veranstalten. Das erste Fest dieser Art fand Dank seines engagierten Einsatzes bereits 1956 mit 250 Teilnehmern aus 15 Gruppen in Berlin statt. Das Treffen der Volkstanzgruppen in Berlin wurde zur zweijährigen Tradition, in denen alle Mitglieder des Volkstanzkreises Reinickendorf mit großem Engagement und Herzblut die Rolle des Gastgebers übernahmen. Tausende sind der Einladung nach Berlin gefolgt. Ein Fest, mit bleibenden guten Erinnerungen für alle, die dabei waren.
Dank Erfahrungen, Weiterbildungen und eigenem Interesse erwarb sich Volkhard ein hohes Maß an Kompetenz. Somit war der Volkstanzkreis Reinickendorf durch ihn auch jenseits des Parketts in den zahlreichen regionalen und bundesweiten Volkstanzarbeitskreisen vertreten.

Die Wiege vieler schöner Tänze

Getanzt wird alles, was in der Berliner Volkstanzlandschaft zu finden ist. Regionales, typisch Norddeutsches aber auch Tänze aus den Alpenländern, dem Balkan oder England und Skandinavien. Tänze aus der Feder von Volkhard gehören selbstverständlich auch dazu. Hier ist die Wiege des Großen Trioletts, der Hermsdorfer Dreikehr, des Heiligenseer Vierers und vieler anderer Tänze.
Wie anderen Ortes so hat sich die Volkstanzlandschaft in Berlin mit der Zeit verändert. Die Zahl der heute Aktiven hat sich auch im Volkstanzkreis Reinickendorf spürbar verringert und Kinder- und Jugendgruppen gehören der Vergangenheit an. Was geblieben ist, ist das wöchentliche Training in der Turnhalle unweit des Fuchsbau Reinickendorf mit Volkhard Jähnert. Die aktuelle Corona-Pandemie ist das erste Ereignis, das für die längste Trainingspause der Gruppengeschichte gesorgt hat. Auch die Pläne für eine Jubiläumsfeier zum siebzigjährigen Bestehen hat das Virus leider durchkreuzt.

Den Staffelstab weitergegeben

Mit dem Rückblick auf das Jahr 2019 hat Volkhard „seinen Kreis“ vertrauensvoll in die Leitung von Claudia und Oliver Schier übergeben. Mit beiden teilt er sich bereits in den letzten Jahren die Anleitung der wöchentlichen Tanzabende. Eine Teamarbeit, die auch künftig so lange wie möglich gemeinsam fortgesetzt werden soll.
Heute sind viele, die die Anfänge und ereignisreichen Jahre des Tanzkreises begleitet haben, aus Altersgründen nicht mehr aktiv oder nicht mehr unter uns. Auch wenn die Gruppe nicht mehr wie in den fünfziger Jahren wächst, gesellen sich immer wieder neue Tanzinteressierte zu dem traditionellen Kreis und haben viel Spaß an der wöchentlichen Tanzgeselligkeit.

Siebzig Jahre sind ein guter Zeitpunkt sich bei Volkhard Jähnert und bei all den unzähligen Mitgliedern der Gruppe zu bedanken, die dazu beigetragen haben, dass auch heute noch am Fuchsbau Musik zum Volkstanz erklingt und alte wie neue Tänze vermittelt und getanzt werden. Vielen Dank für die aktive Pflege unseres tänzerischen Kulturerbes!

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